Cloud Gaming – Der siebte Spielehimmel?

Cloud Gaming heißt das Zauberwort, das den Gamern unkomplizierten Spielspaß mit minimalem Hardware-Aufwand verspricht. Die wachsende Beliebtheit lockt immer mehr Anbieter auf den Markt.

Besonders beliebt sind Nvidia Geforce Now, Sony Playstation Now, Blade Shadow und Google Stadia. Höchste Zeit für mich, die genannten Plattformen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Sony Playstation Now


Sony Playstation Now
Bild: Paystation.com

Mit seinem Cloud Gaming Abo-Service Sony Playstation Now gehört Sony zu den Pionieren auf diesem Gebiet. 2017 wurde der Cloud Gaming Service Sony Playstation Now deutschen Nutzern zugängig macht. Wenn du Spiele von Sony Playstation 2-4 direkt auf deine Sony Playstation 4 oder deinen PC streamen willst, liegst du mit dem Sony Playstation Now-Abo richtig.

Allerdings wurden die User von Sony Playstation Now in der Vergangenheit nicht immer verwöhnt. Besonders zu Beginn brachte Cloud Gaming aus dem Hause Sony die User durch Grafikbugs, Lags und happige Preise zur Verzweiflung. Umso erfreulicher, dass Sony im letzten Herbst eine Generalüberholung seines Cloud Gaming Services angekündigt hat.

Wie viel kostet es?

Solltest du dich für Sony Playstation Now entscheiden, darfst du dich über die jüngsten Preissenkungen freuen. Statt 15 Euro kostet das Abo jetzt nur noch 9,99 im Monat. Darüber hinaus wurde der Preis für ein Jahresabo von 100 Euro auf 59,99 Euro gesenkt. Die Multiplayer-Option gibt es gratis obendrauf.

Wenn du Sony Playstation Now nutzen willst, brauchst du einen Playstation-Account und ein Abo des Streaming-Services. Als PC-User brauchst du ein Gamepad, das mit Sony Playstation kompatibel ist.
Für die Anwendungen musst du die Sony Playstation Now App herunterladen.

Dann brauchst du nur noch deine Nutzerdaten eingeben, dein Lieblingsspiel aussuchen und schon kann der Cloud Gaming-Spaß beginnen. Aufgrund des schieren Umfangs der Spielebibliothek – über 700 – und eines unübersichtlichen Menüs ist bei der Suche etwas Geduld erforderlich.

Systemanforderungen

Solltest du die minimalen Systemanforderungen (Core i3 2,0 GHz, 300 MB verfügbarer Speicherplatz, 2 GB RAM) gerade so erfüllen und nur über eine Internetgeschwindigkeit von 5 Megabit pro Sekunde verfügen, musst du dich beim Streamen von Sony Playstation Now auf nervige Ruckler und wiederholte Input-Lags einstellen. Selbst bei optimalen Voraussetzungen haben die Spiele auf Sony Playstation Now Defizite wie zum Beispiel detailarme Grafik oder asynchroner Sound. 

Google Stadia


Bild: Google

Google Stadia heißt das relativ junge Schlachtschiff, mit dem der Internetriese Google in Zukunft den Cloud Gaming-Markt erobern will. Der Startschuss für Google Stadia fiel im Herbst 2019. Damit ist Google Stadia deutlich jünger als andere Anbieter. Allerdings ist davon auszugehen, dass Google der Konkurrenz schon bald mit seinen gigantischen Ressourcen zusetzen wird.

Dafür sprechen auch die ehrgeizigen Ziele, die sich das Unternehmen für Google Stadia selbst gesteckt hat. Google Stadia soll für nicht weniger als eine Milliarde potenzielle Kunden erreichbar sein.

Google Stadia im Test

Hier gibt es einen Beitragt, der sich nur um Google Stadia dreht.

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Review

Wie hoch ist der Preis?

Falls du Google Stadia nutzen willst, kannst du dir den Kauf einer so genannten Premium Edition überlegen. Sie beinhaltet einen Stadia-Controller (69 Euro) und einen Chromecast Ultra, mit dem du die Spiele von Google Stadia auf dem Fernseher streamen kannst. (Preis 79 Euro) Zudem erhältst du drei Monate Zugang zum kostenpflichtigen Angebot Google Stadia Pro (9,95 Euro im Monat).

Als Abonnent von Google Stadia Pro hast du Zugriff auf derzeit 22 kostenlose Spiele, was im Vergleich zu Anbietern wie Sony Playstation Now eher wenig ist. Auch musst du dich bei der Installation von Google Stadia auf Probleme gefasst machen.

Wie es scheint gibt es einige Handys, auf denen sich die Google Stadia App derzeit nicht installieren lässt. Um Spiele in 4K genießen zu können, solltest du mindestens über eine 35 Mbit-Verbindung verfügen. 5-10 Mbit reichen auf Google Stadia lediglich für eine 720p-Darstellung.

Ein großer Vorteil von Google Stadia gegenüber anderen Anbietern sind die erfreulich geringen Latenz-Zeiten. 

Nvidia Geforce Now


Nvidia Geforce Now
Bild: Nvidia

Man schrieb das Jahr 2013, als die kalifornische Hardware-Firma Nvidia mit der Vorstellung seines Cloud Gaming-Services für Aufsehen sorgte. Was damals noch etwas sperrig unter dem Namen Nvidia Grid vom Stapel lief, wurde über die Jahre zu Nvidia Geforce Now weiterentwickelt.

Der Vorläufer von Nvidia Geforce Now funktionierte nach dem gleichen Prinzip wie der Cloud Gaming Services von Sony Playstation Now: Es gab eine Spiele-Bibliothek, aus der die User verschiedene Spiele wählen konnte. Seit 2017 veränderte Nvidia das Konzept.

Mittlerweile besteht das Geschäftsmodell von Nvidia Geforce Now darin, den Usern einen virtuellen Rechner zur Verfügung zu stellen, auf dem sie bereits erworbene Spiele installieren können.

Unterstützende Vertriebsplattformen sind Steam, Uplay und Epic Games Store. Stand heute steht Nvidia Geforce Now Usern von Windows (7+10), macOS, Android and ShieldTV zur Verfügung. 
Bevor es losgehen kann, musst du erst einmal Mitglied bei Nvidia Geforce Now werden. Dabei kannst du zwischen einer kostenlosen und einer gebührenpflichtigen Mitgliedschaft wählen.

Preis

Letztere kostet dich 5,49 Euro im Monat. Die kostenlose Version von Nvidia Geforce Now hat den Nachteil, dass du dein Spiel immer nur für eine Stunde genießen kannst, ehe du nach einer Wartezeit weiterspielen kannst. Zudem werden Premium-User von Nvidia Geforce Now im Fall einer Überlastung der Server bevorzugt behandelt.

Systemvoraussetzungen

Hast du dich für eine Mitgliedschaft entschieden, musst du dir noch den Nvidia Geforce Now Client herunterladen. Die Systemvoraussetzungen für Nvidia Geforce Now fallen vergleichsweise niedrig aus. (Dual-Core 2,0 GHz, 4 GB Abreitsspeicher, Grafikkarte mit DirectX11). Allerdings benötigst du eine Bandbreite von mindestens 35 Megabit pro Sekunde, um auf Nvidia Geforce Now ungestörtes Cloud Gaming genießen zu können.

Nicht gefallen hat mir, dass ich mich vor jeder Spielesession auf Nvidia Geforce Now erst wieder bei Steam & Co anmelden musste. Selbst wenn man während einer Session das Spiel wechseln will, ist das nur nach vorheriger Ab- und Anmeldung möglich.

Blade Shadow


Blade Shadow
Bild: shadow.tech

Eine Besonderheit von Blade Shadow besteht darin, dass der Cloud Gaming Service einen offenen Ansatz anbietet. Mitglieder von Blade Shadow bekommen Zugriff auf einen Intel Xeon E5-2678 v3, 12 GB RAM, 256-GB-SSD und einer Nvidia P5000, die der Leistung einer GeForce GTX 1080 entsprechen soll.

Die Windows 10 Home-Version, die Blade Shadow zur Verfügung stellt, können User so konfigurieren und bedienen, als ob es ihre eigene wäre. Damit stellt Blade Shadow eine interessante Alternative für Kreativschaffende dar, die entsprechende Grafikprogramme von ihrem PC aus nutzen wollen.

Preis

Wer Blade Shadow für einen Monat bucht, zahlt 39,95 Euro. Solltest du dich für ein Jahresabo von Blade Shadow entscheiden, verringert sich der Preis auf 29,95 Euro pro Monat. Falls dir der Speicherplatz von 256-GB-SSD nicht ausreichen sollte, bietet dir Blade Shadow die Möglichkeit, weitere Terabyte über deine Account-Seite hinzuzubuchen. Nicht mit im Preis enthalten sind Anwendungen und Spiele. Die musst du dir auch als Abonnent von Blade Shadow selbst kaufen.

Um Blade Shadow nutzen zu können, musst du dir zunächst den Blade Shadow Client von der offiziellen Website herunterladen. Wenn du Blade Shadow zum ersten Mal startest, musst du dir erst einmal Windows einrichten.

Anschließend kannst du die Spiele und die benötigten Launcher downloaden. Dank einer 1 Gbit/s schnellen Internetverbindung geht das aber sehr schnell. Bei jedem weiteren Login bei Blade Shadow findest du das System dann genau so vor, wie du es verlassen hast.

Blade Shadow Ghost-Box

Falls du Blade Shadow nicht nur an deinem PC, Notebook oder Tablet nutzen willst, kannst du dir auch die Blade Shadow Ghost-Box zulegen. Mit ihr kannst dir deine Blade Shadow-Spiele direkt auf den Fernseher streamen. Über einen HDMI 2.0 Anschluss lassen sich 4K-Fernseher mit bis zu 60 Hz ansteuern.

Außerdem bietet dir die Box 4 USB-Anschlüsse (2x 3.0, 2x 2.0) für Controller, Maus, Tastatur und Audiogeräte, einen Kopfhörerausgang sowie Bluetooth, LAN und WLAN.

Mein Fazit

Trotz der einen oder anderen Schwierigkeit, mit denen Cloud Gaming derzeit noch behaftet ist, fällt mein Fazit aufgrund der Fortschritte der letzten Jahre insgesamt positiv aus.

Einerseits kommt man vorerst nicht um den guten, alten Gaming-PC herum, wenn man auf hochauflösende Grafik steht. Andererseits bekommen die User von Cloud Gaming die Gelegenheit, die neuesten Spiele je nach Laune und ohne viel Hardware auszuprobieren.

Mit fortschreitender Technik könnten Sony Playstation Now, Google Stadia, Nvidia Geforce Now und Blade Shadow zum siebten Spielehimmel werden.

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